17 Januar, 2008

Unerreichbarkeit

Wir müssen von der totalen Erreichbarkeit und unserem Grundsatz „anytime, anywhere, anyone“ wegkommen, hinzu einer selektiven Erreichbarkeit mit dem Leitsatz „sometime, somewhere, someone“.[1]

Dazu sind folgende Grundregeln zu beherzigen:
— Nimm Dir die Freiheit, nicht erreichbar zu sein, wenn Du nicht gestört werden möchtest!
— Alle Geräte haben eine Ausschaltknopf. Benutze ihn!
— Schalte jedes Signal ab, das eine neue Nachricht ankündigt – egal ob es sich um ganze Klang-Kaskaden, einen Beepton oder ein optisches Signal handelt! Nur so ist es möglich, den Pawlowschen Reflex zu umgehen.
— Bearbeite Nachrichten in Arbeitsblöcken und vermeide so Medienbrüche!
— Sprich Antwortzeiten vorher ab! Selten ist es notwendig, sofort auf eine Nachricht zu reagieren. Im Geschäftsleben hat man beispielsweise 24 Stunden Zeit, eine E-Mail zu beantworten.[2]
— Erwarte nicht von anderen, dass sie genauso schnell auf Nachrichten antworten wie Du selbst!
— Schalte Dein Handy in Meetings aus oder stumm!
— Benutze Dein Handy nicht während eines Gesprächs!

Abrufen von E-Mails:
E-Mails sollten nicht automatisch geladen, sondern zu festen Zeiten 2-3 Mal am Tag manuell abgerufen werden. Nachrichten sollten nicht zwischendurch, sondern immer nach Abschluß einer Tätigkeit, in längeren Pausen gelesen werden. So umgeht man das sogenannte Kontingenzproblem [3], wenn Nachrichten parallel zu Kernaufgaben abgearbeitet werden.

Der ehemalige IBM-Manager Dan Russell beendet seine Mails mit den Worten: „Lies Deine Mails nur noch zweimal am Tag. Hol Dir Deine Lebenzeit zurück und lerne, wieder zu träumen.“ Er hat damit eine neue Bewegung ins Leben gerufen – die Slow-E-Mail Movement.

[1] Granat, J. (2007)
[2] Seiwert, L. (2006)
[3] ebd.
[4] Wernecke, M. (2007)

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