Kommunikation auf allen Kanälen
Die Möglichkeiten, mit anderen Menschen zu kommunizieren und Informa tionen auszutauschen, haben sich in den letzten Jahren dank einiger neuer leicht zugänglicher Kommunikationskanäle vervielfacht. Elektronische Medien, insbesondere das Internet und der Mobilfunk, haben seit den 1990er Jahren eine neue Ära der Kommunikation eingeläutet [1] – die totale Erreichbarkeit. Im Jahr 2007 besaßen laut Allensbacher Computer- und Technik-Analyse (ACTA) knapp 60 Prozent der Deutschen einen Internetzugang, sogar 80 Prozent der Deutschen verfügten über ein Handy.[2]
Heutzutage sind viele Menschen dank Breitbandinternet [3] und Flatrate immer mit dem Internet verbunden und somit always-on(line). Jederzeit kann uns jeder per Anruf auf einem unserer Telefone, E-Mail, SMS oder Instant Messenger erreichen. Insbesondere junge Menschen sind ununterbrochen online. Die „Generation-Always-on“ hat die „Generation-Golf“ abgelöst. [4]
„Seit alle allen jederzeit etwas mitteilen können, tun sie es auch.“ [5]
Allerdings haben wir noch nicht gelernt mit diesen unbegrenzten Möglichkeiten umzugehen. Die meisten Menschen verfolgen das Prinzip der absoluten Kommunikation: Soviel wie möglich, mit so vielen wie möglich. Sie wollen ja nichts verpassen und niemanden enttäuschen. Dabei tappen sie unbemerkt in die Erreichbarkeitsfalle, verheddern sich zwischen unterschiedlichen Schauplätzen und verlieren so den Blick auf das Wesentliche.
[1] Martini, F. In: Pictures of Future, Herbst 2004
[2] ACTA (2004)
[3] Laut ACTA (2007) läuft die private Internetnutzung zu 63 Prozent über DSL-Anschlüsse oder vergleichbar schnelle Internetverbindungen. Mittler-weile nutzen 39 Prozent der unter 65-jährigen in Deutschen das Internet täglich. Damit haben sich die regelmäßigen Nutzer innerhalb von fünf Jahren verdoppelt, ACTA (2007), In: ACTA-Online
[4] Benning, M.(2007) In: Telepolis, 11.7.2007
[5] von Rutenberg, J. In: Die Zeit - Leben, 9.9.2006