17 Januar, 2008

Die Technik ist schuld!

Man könnte naiv an die Problematik herangehen, frei nach dem Motto: „Die Technik ist schuld! Ändern wir die Technik!“ Aber es gibt keinen Weg zurück, hin zum „Fräulein vom Amt“. Das Handy ist zu einem wichtigen Gebrauchsgegenstand geworden – niemand möchte es missen. Auch der Internetzugang gehört mittlerweile in den meisten Haushalten zur normalen Ausstattung wie eine Waschmaschine oder der Fernseher.

Dennoch können die Kommunikationstechnologien in einzelnen Punkten optimiert werden:
1. Reduktion der Kanäle
Anstatt Nachrichten auf vielen Kommunikationskanäle zu verschicken, sollten die Technologien Mobilfunk, Internet und Breitband zu einem Kommuni­kationskanal verschmelzen und in die sogenannte Unified Communication münden [1]. Dazu würde jeder Nutzer eine persönliche IP-Adresse [2] für alle Geräte erhalten. Somit müßte er nicht mehr drei Telefone, zwei E-Mail-Adressen und drei IM-Accounts überwachen, sondern wäre über eine Adresse erreichbar oder eben nicht. Eine Inbox [3] würde alle eingehenden Nachrichten sammeln und sie auf Abruf zur Verfügung stellen.

2. Integration verschiedener Kommunikationsmedien
Nicht nur die Kanäle auch die Ein- und Ausgabegeräte sollten reduziert werden. Der Nutzer versendet und empfängt Text- oder Sprachnachrichten über ein und dasselbe Interface Ein integratives System leitet dazu die Nachricht auf den passenden Kanal weiter und transformiert sie bei Bedarf in eine andere Form, zum Beispiel eine geschriebene E-Mail in eine Voice-Mail [4].

Unified Communication nach Granat, J. (2007), S. 213

3. Anwesenheitsmanagement
Um der totalen Erreichbarkeit entgegen zu wirken, müßte ein zuverlässiges Anwesenheitsmanagement etabliert werden. Bevor der Nutzer eine Nachricht abschickt, ist ihm bekannt, ob der Empfänger erreichbar ist oder nicht. Somit kann der Versender besser abschätzen, wann er eine Antwort erhält. Dem Empfänger wiederum wird der soziale Druck genommen, sofort auf eine Nachricht zu reagieren. Mit Hilfe von Profilen, zum Beispiel „Arbeit“, „Familie“ oder „Freunde“ kann der Empfänger entscheiden, welche Nachrichten sofort durchkommen und welche später eintreffen.

[1] Granat, J. (2007)
[2] Internet-Protokoll-Adresse
[3] Eingangskorb
[4] Sprachmitteilung

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