18 Dezember, 2007

"Datensauger"

Hintergrund
Breitbandige Internet-Flatrates machen es möglich: Wir sind immer online und saugen unentwegt Daten aus dem World Wide Web. Wir laden uns Filme, Musik, Fotos oder Programme von schier unbegrenzter Größe auf unsere Rechner. Immer wenn wieder einige Gigabytes eintreffen, empfinden wir ein großes Glücksgefühl. Ist die Internetverbindung langsam oder der Datenstrom sogar unterbrochen, sind wir verärgert und frustriert. Wir verhalten uns wie kleine Babys, die immer an der Mutterbrust oder einem Nuckel saugen müssen, um nicht zu weinen.

Idee
Der "Datensauger" ist ein Nuckel mit USB-Schnittstelle, dazu gedacht, unseren frühkindlichen Durst nach noch mehr Datenmilch zu stillen. Nur wenn am USB-Nuckel gesaugt wird, können Dateien aus dem Internet geladen ­werden.




Realisation

Ich habe bewußt darauf verzicht, den Datensauger durch Interaktion zu erweitern, da m.E. die Metaphorik eindeutig ist. Denkbar wäre es, den Nuckel mit einer Infrarotmaus zu versehen und per Mousedown-Befehl eine Funktion ansteuern, die den Datenreisenden zum Beispiel mit einem „oral“ runter geladenen Musikstück belohnt.

"Datensauger", © Ivy Kunze

"Datensauger" in Anwendung, © Ivy Kunze, Digitaldruck, 51 x 34cm

Umsetzung
An einen herkömmlichen Nuckel wird ein USB-Kabel angeschlossen. Auf zweierlei Wegen
könnte eine Funktionalität erzielt werden:
1. In den Nuckel wird eine Computermaus eingebaut. Immer wenn der Mousebutton mit der Zunge gedrückt wird, können Daten runtergeladen werden. Meine Kommilitonin Sandra Dick hat eine Mouse entwickelt, die mit der Zunge bedient werden kann: Brace Mouse
2. Über ein Mikroventil wird je nach Saugintensität eine Flüssigkeit in den Mund abgegeben. Je mehr Flüssigkeit in Bewegung ist, desto mehr Daten können aus dem WWW geladen werden.

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